vok:ukulele

LEXIS


ukulele
uke

ウクレレ
ユカレル
(南極(なんきょく))四弦琴(しげんきん)

Musikinstrument mit Korpus, Hals und vier1) Saiten, dessen Vorläufer im späten 19. Jh. von der Insel Madeira nach Hawaii gelangten und dort ihre jetzige Form erhielten. Musikwissenschaftlich gehört sie zur Familie der kurzhalsigen Kasten-Lauten.

Aussprache


männlicher Hawaiianer

weibliche US-Amerikanerin

Formen

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Japanische Abbildung von 1937
V.l.n.r. 8-förmige „Original-Ukulele“, Ukulele in Ananasform und Banjo-Ukulele
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Deutsche Abbildung: 8-förmige Ukulele
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Englische Abbildung: 8-förmige Ukulele

Größen

NameMensur (cm)Länge (cm)Stimmung
Sopranino2840C6, D6
Sopran3353C6, D6
Konzert3858C6, D6
Tenor4366C6, D6
Bariton4874G6
Baß5376G6 für Bässe

Tonumfang und Tonlage

Der Tonumfang einer rückläufig gestimmten Sopran-Ukulele mit 12 Bünden reicht vom c1 bis zum a2 (C4 bis A5 in amerikanischer Terminologie) und entspricht damit genau der Stimmlage des menschlichen Soprans. Bei linearer Stimmung wird als tiefster Ton das g (amerik. G3) erreicht, was dem menschlichen Alt entspricht. Größere Instrumente haben bis zu 18 Bünden, womit sie Töne bis zum d3 (D6) erreichen. Bariton-Ukulelen sind eine Quarte oder Oktave tiefer gestimmt und liegen damit auf der Höhe des menschlichen Baritons (G–d2, amerik. G2–D5).

InstrumentTiefster TonHöchster Ton
Sopran-Ukulele, rückläufig, 12 Bündec1a2
Tenor-Ukulele, linear, 18 Bündegd3
Violinega4
Bariton-Ukulele, linear, 18 BündeGd2
Gitarre, 24 BündeEa3

Ursprung

Zur Vorgeschichte der Ukulele s. Laute und Gitarre.

Als Erfinder der Ukulele2) galt lange Zeit Manuel Nunes, einer der ersten Ukulelenbauer. Doch sein Beitrag zu ihrer Entstehung ist zweifelhaft.

Die Ukulele ist ein kurioser Hybrid aus zwei madeiranischen Instrumenten – der Machete und des Rajão –, und somit hat der Begriff Erfindung eine gewisse Berechtigung, obwohl „Anpassung“ vielleicht genauer wäre.3)
Nunes und seine Freunde nahmen den „My Dog Has Fleas“-Klang der G-, C-, E- und A-Saiten des Rajão und brachten ihn auf den Körper der kleineren Braguinha. Die Braghuinha ist der Vater der Ukulele und hat ihr ihre Größe gegeben, aber das Rajão ist die Mutter, die ihr Herz und Stimme gegeben hat.4)

Herleitung des Namens

Uku-lele (ú-ku-lé-le)– ein Floh; eine Art Gitarre, die von den Portugiesen eingeführt wurde.5)
Die Jungen einer bestimmten Distriktschule auf Hawaii nennen die wöchentliche Inspektion des Kopfes „Ukulele spielen“ in Anspielung auf die wörtliche Auslegung des Namens für das heimische Banjo.6)
1879 kam Frau Emerson, damals eine junge Frau, aus Europa, um einige englische Freunde namens Purvis, die damals auf Hawaii oder den Sandwichinseln lebten, zu besuchen. … Als Frau Emerson im Jahre 1879 ankam, begannen die Portugiesen gerade in großer Zahl auf die Inseln zu kommen und hatten drei Saiteninstrumente mitgebracht, von denen das kleinste Modell die inzwischen berühmte Ukulele war. Es waren die Tage von König Kalakaua, jenem fröhlichen Monarchen, der all seinen Witz und Charme in seinem Königreich sammelte. Der junge Armeeoffizier Edward W. Purvis war, abgesehen von einem natürlichen Charme und viel sozialer Erfahrung, ein begabter Musiker mit einer aufrichtigen Neugier und einer Liebe zu den Bräuchen der Leute, unter denen er sich befand. Er war nicht nur ein Favorit am Königshof, sondern er wurde auch sein Kammerherr und wurde von den Hawaiianern sehr geliebt. Fast augenblicklich zeigte er Interesse an dem wunderlichen kleinen Saiteninstrument, das die Portugiesen hatten und das, wahrscheinlich, weil es klein, leicht zu handhaben und relativ billig war, bei allen Klassen beliebt wurde. Er wurde bald darauf geschickt und wurde von den Hawaiianern immer gebeten, seine Musik zu ihrem Vergnügen hinzuzufügen. Tatsächlich gab er sich seiner kleinen „Gitarre“ so hin, daß er selten ohne sie unter seinem Arm gesehen wurde.
Er war schmal und beweglich; in dieser Hinsicht bot er einen großen Kontrast zu den großen, schweren, langsamen Hawaiianern, mit denen er so oft in Gesellschaft war. Humorvoll und liebevoll nannten sie ihn uku-lele, wörtlich „springender Floh“, ein Name, der bis zu seinem Tod an ihm hängen blieb und der ohne weiteres im Bewußtsein aller seiner Freunde mit seinem geliebten kleinen Instrument in Verbindung gebracht wurde und sein Gedächtnis verewigt hat.7)
Offenbar wurden Flöhe von europäischen oder amerikanischen Schiffen irgendwann vor 1809, während der Herrschaft von Kamehameha I., eingeführt.[60]
Die Untersuchung des Wortes 'uku und seiner Kombinationen führt zu der Schlußfolgerung, daß das Wort für Floh, 'uku-lele, nach diesem Erstkontakt entstand. (…) Das Wort 'uku-lele wurde, nachdem es als Verweis auf Hausflöhe festgelegt worden war, als Name der kleinen viersaitigen Gitarre angenommen, die bald nach Eintreffen der portugiesischen Vertragsarbeiter im Jahr 1878 zu einem populären Musikinstrument wurde. Die allgemein akzeptierte Version dieser Annahme, wie in Websters Wörterbüchern angegeben, besagt, daß die schnellen Bewegungen der Finger beim Spielen des Instruments dem Sprung von Flöhen ähneln. Pukui und Elbert schlagen jedoch die interessante alternative Möglichkeit vor, daß die Ukulele nach Edward „'Uku-lele“ Purvis benannt wurde, einem kleinen, flinken Entertainer, der maßgeblich für die Popularisierung dieses Instruments auf Hawaii verantwortlich war.[61]8)

Literatur

  • Elbert, Samuel H.; Knowlton, Edgar C.: „?Ukulele“. In: American Speech 1957 Bd. 32. H. 4, S. 307–310.

1)
Gelegentlich auch 5 oder 6.
2)
Früher war statt „die Ukulele“ auch „das Ukulele“ üblich.
3)
Tranquada, Jim; King, John: „The Singular Case of Manuel Nunes and the Invention of the Bouncing Flea“. In: The Galpin Society Journal 2007:4 Bd. 60. , S. 85–95; hier S. 89
4)
Dan Scanlan: The World According to Uke. Ukulele History As Told To Dan Scanlan. O.O. 2013 (ISBN 9780962628054) S. 9
5)
Emerson, Nathaniel Bright: Unwritten Literature of Hawaii. The Sacred Songs of the Hula Washington 1909, Glossary
7)
Helen H. Roberts: "How the Hawaiian Instrument, the Ukulele, Received its Name." In: Journal of the Polynesian Society 40:159 (1931), S. 175–176
8)
Haas, Glenn E.; Tomich, P. Quentin; Wilson, Nixon: „The Flea in Early Hawaii“. In: The Hawaiian Journal of History 1971 Bd. 5., S. 59–74