Viele Lieder und populäre Musikstücke enthalten charakteristische, regelmäßige Folgen bestimmter Akkorde. Sie beruhen auf der Grundtonart eines Stückes und den gemäß Harmonielehre darauf aufbauenden Tonstufen (vgl. Tonleiter). Die Akkorde wechseln dabei zumeist nach einem halben, einem ganzen oder zwei ganzen Takten.
Ein in vielen musikalischen Genres beliebtes Satzmodell oder Schema führt von der Tonika (Stufe I) über einen einen zweiten Akkord zur Dominanten (V) und schließlich wieder zur Tonika (I). Der zweite Akkord kann die Tonika selbst (I), die Subdominant-Paralle (II), die Subdominante (IV), die Dominante (V) oder die Tonika-Parallele (VI) sein – also ergeben sich:
Die schon in klassischer Musik häufig zu findende Akkordfolge I-vi-IV-V wurde seit den 1950er Jahren in zahlreichen Stücken der Pop-Musik verwendet (und daher in der angelsächsischen Welt als „50s progression“ bezeichnet), von denen etliche wie „Heart and Soul“ oder „Stand by Me“ zu Evergreens geworden sind. Bekannte Varianten sind I-vi-IV-V7 und I-vi-ii-V (so z.B. „Bohemian Rhapsody“).
Im Prinzip handelt es sich um eine Kurzform der Pachelbel-Sequenz.
Die Wirkungsweise wird gern mit einer abenteuerlichen Reise verglichen: Von der sicheren Heimat (dem Grundton I) ins dunkle Unbekannte (der Moll-Parallelen), bis ein Zeichen der Hoffnung erklingt (die Subdominante) und die dramatische Rettung (durch die Dominante) erfolgt, die uns nach Hause zurückführt. Die Bezeichnung „Eiscreme“ spielt auf diesen klischeehaften, „süßlichen“ Ablauf an.
Die von Johann Pachelbel für seinen Kanon in D erfundene Quartfall-Sequenz lautet:
1563-4145 | I-V-vi-iii-IV-I-IV-V7 | C-G-Am-Em-F-C-F-G7 |
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Durch eine einzige Veränderung im vorletzten Akkord (indem die Wiederholung der Subdominanten durch deren Mollparallele ersetzt wird) ergibt sich die modifizierte Pachelbel-Sequenz, die durch alle gängigen Akkorde führt und die deshalb zum Üben besonders geeignet ist:
1563-4125 | I-V-vi-iii-IV-I-ii-V7 | C-G-Am-Em-F-C-Dm-G7 |
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Eine der beliebtesten Akkordfolgen der Barock-Zeit war die Folia.
Harmonieschema:
Stufenschema:
Beispiel D-Moll:
22.10 0100. 22.10 00.03. 201.0 00.03. 01.00 22.10 0100. 22.10 00.03. 201.0 00.03. 22.10 01.00 22.10