vok:klangholz:zeder

LEXIS

Weiches und elastisches Klangholz mit warmem Klang, das relativ schnell eingespielt ist. Eine besonders beliebte Art ist der nordamerikanische Riesen-Lebensbaum (Western Red Cedar).

097.jpg
Zeder
098.jpg
Riesen-Lebensbaum

Einschätzung

Die Zeder besticht durch ihre prägnante Ansprache und die gute Balance in allen Frequenzbereichen. Viele Gitarren mit Zederndecken klingen jedoch trotz eines sehr brillianten Obertonverhaltens etwas baßlastig und charakterlos, was wohl auf einen zu niedrigen Schallpegel bzw. zu kurze Ausschwingzeiten in mittleren Frequenzen zurückzuführen ist. Bemerkenswert ist das Klangverhalten einer (guten) Zederngitarre im großen Raum: der Ton scheint fast mit der Raumgröße zu wachsen! Überhaupt mag der Zuhörer den Eindruck haben, daß der Zedernton sich im Raum verteile, während der Fichtenton mehr aus der Gitarre herauszustrahlen scheint.

Sebastian Stenzel: Tonhölzer

Ukulelen-Hersteller benutzen auch Fichte und Riesen-Lebensbaum, beide beliebt als Klanghölzer für akustische Gitarren. Sitka-Fichte ist die gängige Wahl, obwohl die Hersteller von Sonderbestellungen Engelmann-, europäische oder die seltene Adirondack-Fichte auswählen können. Fichte wird von vielen Gitarrenbauern als im Besitz optimaler Elastizität für die Klangwiedergabe angesehen.
Fichte verleiht einen hellen, lauten Klang, während Zeder weniger hell ist, aber mehr Sustain und mittlere bis untere Töne aufweist. Diese beiden werden für die Decke (Resonanzboden) verwendet, aber nicht für den Boden oder die Zargen. Fichte kann jedoch zu hell wirken.

Ian Chadwick

Zeder kann warm und satt sein, aber mit Stahlsaiten neigt sie dazu, eine relativ geringe Aussteuerungsreserve zu haben, und kann beim Anspielen „knusprig“ werden.

Laurence Juber

Zerkratzt ziemlich leicht, und Halterungen können abscheren, wenn sie anstößt. Meine persönliche Meinung ist, dass sie besser für klassische Instrumente geeignet ist als für Stahlsaiten … nur leichte Saiten. Kräftiger Fingerstyle-Ton mit viel Brillanz und Sustain, außergewöhnlicher Klarheit und fokussiertem Bass (mit einem trockenen, holzigen Klang). Weniger empfindlich gegenüber Feuchtigkeitsschwankungen und dämpft das Saitengeräusch weniger als Fichte. Einige kleine Zweifel hinsichtlich der Langzeittonqualität.

James Godall

Zeder hat als vibrierendes Material manchmal ein besseres Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht als Fichte. Dementsprechend ist der Klang, den sie erzeugen kann, schneller und lauter und, weil er so unmittelbar ist, heller und schärfer als der Fichtenklang – aber ohne die Oberton-Komponente der europäischen Fichte. Aufgrund seiner inneren Struktur ist Zeder auch ein etwas schwächeres Holz als Fichte, und es ist anfällig für Risse und Brüche.

Ervin Somogyi