Stimmung bezeichnet die Kalibrierung eines Instruments im Verhältnis zu einer normierten Schwingfrequenz (meist Kammerton a'1)). Bei einem Saiteninstrument ist die reine Stimmung möglich, d.h., die Abstände zwischen den Tonhöhen der einzelnen Saiten entsprechen exakten Intervallen (bei der Ukulele: kleine Terzen, also c'–e'–g' bzw. Quarten: g'-c', e'–a'; ⇒ Akkord).
Eine Stimmung, bei der ein einfacher Akkord erklingt, wenn die Saiten leer gespielt werden, heißt offene Stimmung. Sämtliche üblichen Stimmungen für die Ukulele sind offene Stimmungen. Sie werden jeweils benannt nach dem mit ihnen möglichen offenen Akkord. Die Stimmungen in C6 und D6 gehen bis in die Anfangszeit der Ukulele zurück. In den USA und Japan überwiegt die C6-Stimmung, in Europa und Kanada herrschte dagegen lange Zeit die D6-Stimmung vor. Ein weit verbreiteter Merkvers für die rückläufigen Stimmungen lautet My Dog Has Fleas.
In der offenen Grundstellung (alle Saiten sind offen = keine Saite wird gegriffen) einer gestimmten Ukulele erklingen von der 4. bis zur 1. Saite folgende Töne (rot = rückläufige, blau = lineare Stimmung):
G-C-E-A
A-D-Fis-H
B-Es-G-C
D-G-H-E
Es handelt sich also bei den offenen Akkorden auf der Ukulele um einen Terz-Quint-Akkord (= Dur-Akkord) mit zusätzlicher Sexte (daher je nach Stimmung C6, D6, Es6 oder G66 genannt; s. Quintsextakkord).
Diese Stimmung war wohl die historisch älteste der Ukulele auf Hawaii.
Beim Zusammenspiel mit Jazz-Instrumenten war früher auch eine (ausschließlich rückläufige) Stimmung noch einen halben Ton höher, also in Es6, verbreitet.
Baß-Ukulelen werden wie Kontrabässe und Baßgitarren in der „Orchesterstimmung“ EADG gestimmt. Dabei handelt es sich um eine Stimmung in Quarten.
Stimmt man z.B. die erste Saite einen Ton niedriger als gewöhnlich (in C6: A → G, in D6: H → A) erhält man eine Offene Stimmung: Beim Anspielen der leeren Saiten erhält man bereits einen Dur-Akkord (C-Dur bzw. D-Dur).
Unabhängig von der Stimmung läßt sich bei jeder Ukulele einfach überprüfen, ob die einzelnen Saiten zueinander stimmig sind. Diese Form des Stimmens heißt Stimmen mittels Einklang.
Zunächst wird die erste Saite offen gestimmt. In C6-Stimmung kann hierfür eine Stimmgabel benutzt werden. Die erste Saite darf hiernach nicht mehr verstimmt werden.
Der Ton im 5. Bund der zweiten Saite müssen mit der offenen ersten Saite übereinstimmen. Der 4. Ton der 3. Saite wird anschließend an den Ton der offenen zweiten Saite angepaßt. Der Ton im 2. Bund der vierten Saite muss mit der offenen ersten Saite übereinstimmen. <class chords> xx50. x40.x 2xx0.</class>
Der Ton im 5. Bund der zweiten Saite müssen mit der offenen ersten Saite übereinstimmen. Der 4. Ton der dritten Saite wird anschließend an den Ton der offenen zweiten Saite angepaßt. Schließlich wird der 5. Ton der vierten Saite an den Ton der offenen dritten Saite angepaßt. <class chords>xx50. x40.x 50.xx</class>