Mittelalter
LEXIS
Downloads
Kirchenmusik
Der überragende Einfluß des Christentums auf das soziale Leben sichert der Kirchenmusik ihren Vorrang in der Musik des Mittelalters. Der Gesang steht im Vordergrund. Der gregorianische Gesang ist noch einstimmig und bis zum 9. Jh. nur mündlich überliefert. Danach setzt sich allmählich die Mehrstimmigkeit durch. Für die Kirchenmusik wird auch aus der antiken, noch sehr unpräzisen Neumenschrift im 11. Jh. die Notenschrift auf Linien und seit dem 13. Jh. mit Längenangaben (daher Mensuralmusik) entwickelt.
Als ältester deutscher liturgischer Gesang gilt Christ ist erstanden, das noch heute in der Osterliturgie benutzt wird.
Troubadoure und Minnesang
Die weltliche, v.a. höfische, Musik des Mittelalters ist in vielen Fällen nur in Gestalt von Liedtexten überliefert. Wie sie vorgetragen wurde, ist überaus unsicher.
Die musikalische Seite auch des späteren Minnesangs bleibt uns mangelnder Quellen wegen so gut wie ganz verborgen … Die benutzten Liniennotationen zeichnen nur eine Singstimme auf; die auf Einspielungen beliebte Instrumentalbegleitung ist stets eine Zutat. Die Notationen machen in der Regel keine Tonalität und keine Rhythmisierung oder Taktierung nach Längen und Kürzen oder nach schweren und leichten Akzenten erkennbar … Seit langem umstritten ist das Verhältnis der einstimmigen weltlichen Liedmelodien zu den Kirchentonarten und zu der auf Mehrstimmigkeit bezogenen Modalrhythmik.1)
Johannes Wolf hat folgende Merkmale der Instrumentalmusik des 13. und 14. Jahrhunderts herausgehoben:2)
- Überwiegen der Durtonart,
- kurze Motive, die sequenzenhaft weitergesponnen und auf anderen Tonstufen wiederholt werden,
- straffe Periodisierung,
- Neigung zur Suitenbildung.