Akkordfolge
LEXIS
Viele Lieder und populäre Musikstücke enthalten charakteristische, regelmäßige Folgen bestimmter Akkorde. Sie beruhen auf der Grundtonart eines Stückes und den gemäß Harmonielehre darauf aufbauenden Tonstufen (vgl. Tonleiter). Die Akkorde wechseln dabei zumeist nach einem halben, einem ganzen oder zwei ganzen Takten.
Tonstufen
Beliebte Akkordfolgen
14
141541
1425
1451
15641
16251
1625
1645
251
261
4536
6451
6543
Blues-Kadenz
Montgomery-Ward
Dur-Kadenz
Pop-Kadenz
Swing-Kadenz
Rhythm Changes
Eiscreme
Jazz-Progression
Koakuma
Komuro
Spanische Kadenz
I-IV
I-IV-I-V7-IV-I
I-IV-ii-V
I-IV-V-I
I-V-vi-IV-I
I-VI-II7-V7-I
I-vi-ii-V
I-vi-IV-V
ii7-V7-I
II-vi-I
ivmaj7-v7-iii7-vi
vi-IV-V-I
vi-V-IV-III
C-F
C-F-C-G7-F-C
C-F-Dm-G
C-F-G-C
C-G-Am-F-C
C-A7-D7-G7-C
C-Am-Dm-G
C-Am-F-G
Dm7-G7-C
Dm-Am-C
Fmaj7-G7-Em7-Am
Am-F-G-C
Am-G-F-E
Das I-x-V-I-Schema
Das I-x-V-I-Schema
Ein in vielen musikalischen Genres beliebtes Satzmodell oder Schema führt von der Tonika (Stufe I) über einen einen zweiten Akkord zur Dominanten (V) und schließlich wieder zur Tonika (I). Der zweite Akkord kann die Tonika selbst (I), die Subdominant-Paralle (II), die Subdominante (IV), die Dominante (V) oder die Tonika-Parallele (VI) sein – also ergeben sich:
1645
50s Progression / Heart and Soul / Eiscreme-ProgressionDie schon in klassischer Musik häufig zu findende Akkordfolge I-vi-IV-V wurde seit den 1950er Jahren in zahlreichen Stücken der Pop-Musik verwendet (und daher in der angelsächsischen Welt als „50s progression“ bezeichnet), von denen etliche wie „Heart and Soul“ oder „Stand by Me“ zu Evergreens geworden sind. Bekannte Varianten sind I-vi-IV-V7 und I-vi-ii-V (so z.B. „Bohemian Rhapsody“).
Im Prinzip handelt es sich um eine Kurzform der Pachelbel-Sequenz.
Beispiele
- C-a-F-G, C-a-F-G7, C-a-d-G
- F-d-Bb-C, F-d-Bb7-C, F-d-g-C
- G-e-C-D, G-e-C-D7, G-e-a-D
Wirkungsweise
Die Wirkungsweise wird gern mit einer abenteuerlichen Reise verglichen: Von der sicheren Heimat (dem Grundton I) ins dunkle Unbekannte (der Moll-Parallelen), bis ein Zeichen der Hoffnung erklingt (die Subdominante) und die dramatische Rettung (durch die Dominante) erfolgt, die uns nach Hause zurückführt. Die Bezeichnung „Eiscreme“ spielt auf diesen klischeehaften, „süßlichen“ Ablauf an.
Pachelbel-Sequenz
Pachelbel-Sequenz
Die von Johann Pachelbel für seinen Kanon in D erfundene Quartfall-Sequenz lautet:
1563-4145 | I-V-vi-iii-IV-I-IV-V7 | C-G-Am-Em-F-C-F-G7 |
---|---|---|
Durch eine einzige Veränderung im vorletzten Akkord (indem die Wiederholung der Subdominanten durch deren Mollparallele ersetzt wird) ergibt sich die modifizierte Pachelbel-Sequenz, die durch alle gängigen Akkorde führt und die deshalb zum Üben besonders geeignet ist:
1563-4125 | I-V-vi-iii-IV-I-ii-V7 | C-G-Am-Em-F-C-Dm-G7 |
---|---|---|
Die Folia
Eine der beliebtesten Akkordfolgen der Barock-Zeit war die Folia.
La Folia
Harmonieschema:
- i-V7-i-VII-III-VII-i-V7 i-V7-i-VII-III-VII-i-V7 i
Stufenschema:
- 15173715 15173715 1
Beispiel D-Moll:
- Dm-A7-Dm-C-F-C-A7 Dm-A7-Dm-C-F-C-Dm-A7 Dm
22.10 0100. 22.10 00.03. 201.0 00.03. 01.00 22.10 0100. 22.10 00.03. 201.0 00.03. 22.10 01.00 22.10